Das Ende des Leidens

Das Ende des Leidens

Das Wesen des spi­ri­tu­el­len Erwa­chens wird oft miss­ver­stan­den. Die Annah­me spi­ri­tu­el­ler Über­zeu­gun­gen, Visio­nen von Gott oder himm­li­schen Wesen, die Fähig­keit zu chan­neln, zu hei­len, die Zukunft vor­her­zu­se­hen oder ande­re para­nor­ma­le Kräf­te zu haben, die alle ihren Wert haben und nicht auf­ge­ge­ben wer­den müs­sen, sind kein Beweis dafür, dass ein spi­ri­tu­el­les Erwa­chen bei den­je­ni­gen statt­ge­fun­den hat, die die­se Din­ge erle­ben.

Die­se Din­ge kön­nen auch bei Men­schen auf­tre­ten, die noch nicht erwacht sind, und sie kön­nen von einem erwach­ten Zustand beglei­tet sein oder auch nicht.

Jeden Mor­gen erwachst Du aus dem Schlaf und den Träu­men und trittst in einen Zustand ein, den Du Wach­sein nennst. Die­ser nor­ma­le Wach­zu­stand ist durch einen kon­ti­nu­ier­li­chen Fluss von Gedan­ken gekenn­zeich­net, von denen sich vie­le wie­der­ho­len.

Zu was erwachst Du also, wenn ein spi­ri­tu­el­les Erwa­chen statt­fin­det? Du erwachst aus der Iden­ti­fi­ka­ti­on mit Dei­nen Gedan­ken.

Jeder Mensch, der nicht spi­ri­tu­ell erwacht ist, iden­ti­fi­ziert sich völ­lig mit dem den­ken­den Ver­stand und lässt sich von ihm lei­ten, von der Stim­me im Kopf, die unauf­hör­lich spricht.

Das Den­ken ist zwang­haft; Du kannst es nicht auf­hal­ten. So scheint es zumin­dest. Es macht auch süch­tig; Du willst gar nicht auf­hö­ren, zumin­dest nicht, bis das Lei­den, das durch den stän­di­gen men­ta­len Lärm ent­steht, uner­träg­lich wird.

In einem uner­wach­ten Zustand benutzt Du die Gedan­ken nicht, son­dern wirst von ihnen benutzt. Man könn­te sagen, dass Du von den Gedan­ken beses­sen bist, die nichts ande­res sind als kol­lek­ti­ve Kon­di­tio­nie­run­gen des mensch­li­chen Geis­tes, die sich über Tau­sen­de von Jah­ren ange­sam­melt haben.

Du siehst die Din­ge nicht so, wie sie wirk­lich sind, son­dern eher ver­zerrt oder redu­ziert durch men­ta­le Eti­ket­ten, Kon­zep­te, Urtei­le, Mei­nun­gen und reak­ti­ve Mus­ter. Dein Sinn für Iden­ti­tät, für Dein Selbst, wur­de auf eine Geschich­te redu­ziert, die Du Dir in Dei­nem Kopf immer wie­der erzählst. Du und Dei­ne Geschich­te; das ist es, wor­um es in Dei­nem Leben in einem nicht erwach­ten Zustand geht. Und wenn sich Dein Leben nur dar­um dreht, kannst Du nie lan­ge glück­lich sein, weil Du nicht Du selbst bist.

Bedeu­tet das, dass Du, wenn Du spi­ri­tu­ell erwacht bist, auf­hörst zu den­ken? Nein, natür­lich nicht. Tat­säch­lich kannst Du Dei­ne Gedan­ken viel effi­zi­en­ter ein­set­zen als zuvor, aber Du erkennst, dass es eine Tie­fe in Dei­nem Sein gibt, eine leben­di­ge, vibrie­ren­de Stil­le, die viel grö­ßer ist als Dei­ne Gedan­ken. Dies ist Dein Bewusst­sein, der den­ken­de Ver­stand ist nur ein klei­ner Aspekt davon.

Für die meis­ten Men­schen ist das ers­te Anzei­chen eines spi­ri­tu­el­len Erwa­chens, sich ihrer Gedan­ken bewusst zu wer­den. Sie wer­den sozu­sa­gen Zeu­ge ihrer Gedan­ken. Sie sind nicht mehr voll­stän­dig mit ihrem Ver­stand iden­ti­fi­ziert und begin­nen, eine Tie­fe in sich selbst zu spü­ren, die sie vor­her nicht kann­ten.

Gefun­den bei Eck­hart Tol­le.

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